Kürzlich besuchten Mitglieder des CDU Stadtverbandes und der CDU Stadtratsfraktion Dassel das Bioenergiedorf Jühnde. Der Besuch der CDU diente der Information für eine geplante Anlage in Markoldendorf und möglicher anderer Standorte im Gebiet der Stadt Dassel. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Bioenergiedorf Jühnde e. G., Reinhard v. Werder, berichtete von einer großen Zustimmung des 770 Einwohner großen Dorfes.
So sei durch eine gute Informationspolitik erreicht worden, dass sich von 200 Häusern 140 Häuser haben anschließen lassen. Dazu mussten die Eigentümer pro Haushalt mindestens drei Genossenschaftsanteile und rund 1000 Euro Anschlussgebühren bezahlen. Aber nur durch eine Pilotförderung von 28 Prozent und der Bezuschussung des Nahwärmenetzes von 80 Prozent sei es so schnell zu einer Realisierung gekommen.
Seit September 2005 kommt es im Bioenergiedorf Jühnde durch das 700 KW Blockheizkraftwerk zu einer Stromeinspeisung von vier Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Die Wärmeeinspeisung zusammen mit dem Hackschnitzelwerk beträgt 4,3 Mio. Kilowattstunden pro Jahr. In den Wintermonaten wird die Wärmeversorgung der Haushalte durch das Hackschnitzelkraftwerk unterstützt. In den Sommermonaten dagegen steht genügend Wärme zur Verfügung, die teilweise auch zur Trocknung der Hackschnitzel genutzt werde.
Der Vorsitzende Joachim Stünkel und der Bürgermeister der Stadt Dassel, Wilhelm Hannemann, meinten, dass man bei einer Anlage in Markoldendorf diese Wärme z. B. für die Versorgung des Freibades oder anderer potenzieller Abnehmer nutzen könnte.
Jühnde, so Herr v. Werder, sei das erste Dorf, in dem die gesamte Wärme- und Stromversorgung durch den nachwachsenden und CO ²-neutralen Energieträger Biomasse (hier: Energiepflanzen in Form von Silage und Holzhackschnitzeln) erfolgt.
Vorteilhaft und notwendig sei es auch, dass sich die vorhandenen Landwirte voll mit dem Projekt identifiziert haben, die Pflanzen anbauen und die erforderliche Gülle liefern würden.
Bürgermeister Wilhelm Hannemann zeigte sich aufgrund der bemerkenswerten Informationen und Erfahrungen aus Jühnde aufgeschlossen und bereit auch in der Stadt Dassel ein ähnliches Projekt mit voranzutreiben. Der CDU Vorsitzende Joachim Stünkel stellte abschließend fest: „Nicht nur aufgrund der hohen Energiepreise, sondern weil die fossilen Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas vorhersehbar zu Ende gehen, müssen wir uns verstärkt auf nachwachsende Rohstoffe konzentrieren. Niedersachsen hat hierbei eine Vorreiterrolle und für die Landwirtschaft bietet es eine neue Chance zur Sicherung ihrer Existenz.“
Die Mitglieder des CDU Stadtverbandes Dassel waren hochinteressiert an den Erfahrungsberichten aus Jühnde und zeigten sich bereit auch in Markoldendorf und in der Region Dassel ähnliche Anlagen zu unterstützen.