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11.02.2022, 19:55 Uhr | Einbecker Morgenpost, Kondziella
Auf Vernetzung und Erfahrung für die Region setzen
Joachim Stünkel bewirbt sich als Landtagskandidat für die CDU | »Ohne Einarbeitung und Vorlauf starten«
Er wird es nochmal versuchen: Joachim Stünkel will für die CDU bei der Landtags
wahl am 9. Oktober antreten. Der CDU-Stadtverband Dassel hat ihn einstimmig nominiert, die Parteimitglieder entscheiden Ende Februar, wer sich um ein Landtagsmandat im Wahlkreis 18 bewerben soll. »Ich brenne noch«, betont der Lüthorster, er würde die große Herausforderung gern annehmen.
Der Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes wirft seinen Hut in den Ring: Joachim Stünkel bewirbt sich um die Landtagskandidatur für die CDU im Wahlkreis 18. Foto: Kondziella
Dassek - Sollte er als Kandidat nominiert werden und schließlich den Wahlkreis gewinnen, könnte er sofort mit der Arbeit im Parlament loslegen, betont er: »Ich bin weiterhin gut vernetzt, in Brüssel, Berlin und Hannover.« Bei der jüngsten Kommunalwahl habe er ein Spitzenergebnis eingefahren, das Vertrauen sei also da, und seine Kontakte habe er stets gepflegt, auch im Stillen. »Ich könnte ohne Einarbeitung und ohne Vorlauf einsteigen«, auch deshalb wolle er nochmal antreten; es wäre seine fünfte Kandidatur. Zudem sei er bekannt für seine Hartnäckigkeit, die zahle sich aus. Es gebe immer Lösungen, man müsse nur danach suchen und die Themen fest im Blick behalten. Das habe er als Mitglied des Petitionsausschusses erlebt.
Vieles, erläuterte Stünkel bei seiner Vorstellung vor der Presse, werde nach der Pandemie zu regeln sein, und darauf schaue er mit Sorge.
Als Beispiel nannte er die Krankenhausreform, die der Landtag auf den Weg gebracht habe.
Das Thema sei, wie schon 2002, als er erstmals im Landtag war, wieder präsent, und das bereite ihm erneut Sorgen. Für den Erhalt des Einbecker Krankenhauses, erinnerte er, habe er sich »voll reingehängt«. Und er sehe neue Probleme auf die Region zukommen. Weiter wichtig ist ihm die ärztliche Versorgung. Wenn es in Seesen, das neu zum Wahlkreis gehöre, keinen Kinderarzt mehr gebe, in Goslar dagegen sechs, zu denen man aber fahren müsse, sei das eine Ungleichverteilung: Die Fläche dürfe nicht weiter leiden, das gelte nicht nur, aber insbesondere für die ärztliche Versorgung.
 
Die Strukturschwäche der Region zeige sich ebenfalls darin, dass Auszubildende und Facharbeiter gesucht seien. Wer sie hierherholen wolle, müsse sich frühzeitig kümmern: durch Praktika für Schüler und künftige Azubis, durch Bereitstellung von Baugebieten für Arbeitnehmer und junge Familien. Das Baugebiet in Markoldendorf sei innerhalb kurzer Zeit sehr
gefragt gewesen. Der ländliche Raum, so Stünkel weiter, könne aber auch mit Blick auf Homeoffice punkten: Er könne davon profitieren und sich entwickeln, dass nicht mehr direkt am Firmensitz gearbeitet werden müsse.
Daneben dürfe man die Innenstädte und Ortskerne nicht vergessen. Sie – wieder – zu beleben, sei eine große Aufgabe. Denkbar sei die
Ansiedlung von Nischen-Geschäften ebenso wie die Entwicklung neuer Wohnformen, für die man etwa private Investoren gewinnen könnte.
Wenn es über das Landesraumordnungsprogramm Baugebiete nur noch in Grundzentren geben solle, wie in Dassel, Markoldendorf und Relliehausen, werde das im Landkreis große Probleme schaffen. Leerstände vor Neubauten, das führe dazu, dass in Dörfern ohne Baugebiete das Licht ausgehe, sie hätten keine Zukunft mehr. Wer bauwillig sei, wolle das jetzt umsetzen – oder er gehe woanders hin. Die Chancen des ländlichen Raums ließen sich, führte Stünkel aus, auch durch bessere Mobilität verbessern. Der Verkehrsverbund habe da viel bewegt, wenn es darum gehe, dass Bürger von A
nach B kommen könnten. Jetzt sei es wichtig, diese Wege stärker zu nutzen. Positiv werde sich die Anbindung von Holzminden auswirken.
Unter der Pandemie haben nicht nur Gasthäuser und touristische Einrichtungen gelitten, sondern auch Vereine und Verbände, so seine
Erfahrung: Die Mitglieder würden sich anders orientieren, während die Vereine gleichzeitig ihre Belastungen behielten. Das Ehrenamt habe
im ländlichen Raum eine besondere Qualität – wenn das wegbreche, verliere man einen wichtigen Pfeiler der Gesellschaft. So seien nicht nur Coronahilfen für die Wirtschaft wichtig, sondern auch Unterstützung für die Vereine. Er könne sich vorstellen und hoffe darauf, dass es Hilfen über die NBank geben könne.
Wenn die Pandemie einen Vorteil habe, dann den, dass die Digitalisierung vorangebracht wurde. Noch stecke sie aber gerade hier in den Kinderschuhen, vieles laufe zu langsam, etwa in den Schulen. Lehrer hätten in den vergangenen Monaten zu IT-Fachleuten werden müssen.
Parallel dazu seien notwendige Ausstattungen nur spät beschafft und geliefert worden. Die Beschlüsse dazu, kritisierte Stünkel, dauerten ihm zu lange. Es gebe eine Menge Bürokratie, die man dringend verschlanken müsse – ohne dass es da schneller gehe, nützten die Förderprogramme nicht.
Die Pandemie und Neuerungen wie E-Bikes machten es möglich, dass sich mehr Menschen aufs Fahrrad setzten. Der Radwegeausbau ist ihm wichtig. Sowohl Bürger aus der Region als auch Radtouristen könnten Verbindungen zwischen Einbeck und Dassel nutzen.
Radwegebau koste viel Geld, räumte er ein, aber er würde »Dampf machen«, dass mehr passiere, einschließlich der erforderlichen Ladestationen. Da brauche es aber, genau wie bei der Unterstützung der Elektromobilität, noch Anstrengungen.
Dem Klimawandel könne man auch mit Maßnahmen im Kleinen begegnen, erläuterte er Umweltschutzüberlegungen. Die Steinwüste vorm Haus sei keine gute Idee – im Gegensatz zu Baumpatenschaften oder Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden. Aber auch hier seien es bürokratische Hindernisse, die Bürger abschreckten. Eine Photovoltaikpflicht lehne er ab, er setze eher auf Freiwilligkeit. Lobenswert findet Stünkel die geplante Wasserstoffallianz in Südniedersachsen, der sich der Landkreis Northeim angeschlossen hat. Kräfte zu bündeln und auch mal Vorreiter rein, dazu wolle er ermuntern: Warum sollte man nicht zusammen mit anderen Initiative entwickeln? Offensiven
im Bereich Umwelt/ Energie müssten nicht »klein-klein« erfolgen. »Ich hoffe, dass ich in die Lage komme, dabei mitwirken zu können.«
Für die Landwirtschaft wünscht sich Stünkel, dass die Landwirte faire Preise für ihre Produkte erhalten. Die bisherigen Initiativen gingen nicht weit genug. Und wenn ein Zentner Weizen heute so viel bringe wie vor 50 Jahren, dann sei etwas nicht richtig.
Zu wenig, merkt er kritisch an, habe sich die Politik bisher mit der Jugend und ihrem Leiden in der Pandemie beschäftigt. Die Zukunftsfragen junger Menschen seien unter die Räder gekommen. »Was habt ihr für uns gemacht?«, darauf gebe es derzeit keine guten Antworten.
Die Nominierung des Landtagskandidaten erfolgte in den Vorjahren immer per Urwahl im Rahmen einer Präsenzveranstaltung. Dieses Format hat Joachim Stünkel stets für sich nutzen können. Pandemiebedingt muss es diesmal
anders laufen: Am Sonntag, 27. Februar, wird um 14 Uhr eine Videokonferenz zur Nominierung beginnen. Die beiden Bewerber – außer Joachim Stünkel kandiert nach bisherigem Stand auch Dr. Andreas Kroll aus Einbeck –
haben Gelegenheit, sich vorzustellen. Im unmittelbaren Anschluss soll eine Urnenwahl stattfinden, zu der die Mitglieder bestimmte Abstimmungslokale aufsuchen müssen. Noch am Abend soll das Ergebnis feststehen.
Es wäre wichtig, dass die Region und die CDU wieder eine Vertretung in Hannover hätten, so Stünkel. Dafür will er sich in den kom-
menden Wochen einsetzen. Es wird spannend für ihn. ek
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